Ein österreichisches Unternehmen bewirbt Schuheinlagen, die angeblich das Wohlbefinden und die Gesundheit verbessern sollen. Wirken sollen die Einlagen mit dem Namen „Powerinsole“ (also „Power-Einlage“) durch einen eingebauten Chip, und „einer Kombination fortschrittlicher Magnetresonanzanwendung und innovativer Frequenztechnologie“– so lautet zumindest das Versprechen der Hersteller [Quelle 1]. Was mit dieser angeblichen Technologie konkret gemeint ist, bleibt jedoch offen.
Uns erreichten die Anfragen einiger Leserinnen und Leser, die in den Medien auf das Produkt aufmerksam geworden waren, mit der Bitte um eine wissenschaftliche Überprüfung.
Angebliche Studien zu „Powerinsole“ nicht auffindbar
Die Wirksamkeit wäre laut Homepage angeblich wissenschaftlich untersucht [Quelle 4]. Wir haben beim Unternehmen nach entsprechenden Studien gefragt – bekommen haben wir keine einzige.
Auch unsere ausgedehnte Internetrecherche in mehreren wissenschaftlichen Datenbanken blieb erfolglos. Wir konnten keine wissenschaftliche Arbeit zu der „Powerinsole“ oder anderen Produkten der Herstellerfirma finden. Wir stießen lediglich auf einen Laborversuch an einzelnen Zellen [Quelle 2]. Ein solcher Versuch kann jedoch nichts über eine Wirkung am Menschen aussagen, und somit auch die Gesundheitsbehauptungen des Herstellers nicht belegen.
Laut Herstellerfirma gäbe es eine nicht veröffentlichte Studie mit menschlichen Teilnehmenden. Nur die wollte man uns trotz mehrmaliger Nachfrage nicht zur Verfügung stellen.
Was verspricht der Hersteller der „Powerinsole“?
Der Chip in der Schuheinlage soll laut Hersteller bei Fersen-Problemen, Müdigkeitserscheinungen, schweren Beinen, Muskelkater und -krämpfen helfen. Hier wird also gezielt Werbung mit einer vermeintlichen Wirkung auf die Gesundheit gemacht [Quelle 3]. Das ist ohne entsprechende wissenschaftliche Belege hierzulande gesetzlich verboten.
Daneben finden sich auf der „Powerinsole“-Homepage noch zahlreiche vage gehaltene Behauptungen, wie „Energie-Boost für die Zellen“, Harmonisierung und Regeneration. Fachbegriffe aus Physik und Elektronik kommen ebenfalls vor – etwa Frequenztechnologie oder Magnetresonanz. Eine konkrete Erklärung zur Wirkweise fehlt jedoch, die verwendeten Fachbegriffe wirken unzusammenhängend. Auch Magnetresonanz ist hier mit Sicherheit nicht im Spiel, denn dafür wäre zumindest eine Stromquelle notwendig. Auch Metall ist laut Hersteller im verwendeten Chip nicht enthalten. Wie diese Einlagen die Gesundheit verbessern sollen, ist weder nachvollziehbar noch wissenschaftlich plausibel.
Anscheinend im Trend: Fragliche Gesundheitsprodukte für die Füße
Gesundheit über die Fußsohlen versprach auch ein anderes Produkt, das wir bereits in einem Faktencheck unter die Lupe genommen haben: die sogenannten Neurosocks. Der Hersteller der angeblichen Gesundheitssocken wurde wegen irreführender Gesundheitswerbung verurteilte und ist mittlerweile insolvent.